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Begegnungsreise Berlin – Porto Alegre (2023)

Name der deutschen Schule: Kurt-Schwitters-Oberschule
Bundesland: Berlin, Berlin
Name der Partnerschule: Colégio de Aplicação
Region/Land: Lateinamerika, Brasilien, Rio Grande do Sul, Porto Alegre
Schulformen: Sekundarschule (mit gym. Oberstufe)
Beginn der Schulpartnerschaft: Berlin
Titel des Projekts: Plural - Schwarze Stimmen, LSBTIQA*-Stimmen, Stimmen aus der Schule Teil II
Jahr des Austauschs: 2023
Altersstufen: 15, 16, 17, 18, 19
Themen: Vielfalt der Werte, Kulturen und Lebensverhältnisse: Diversität und Inklusion
Programmlinie: Begegnungsreise (Incoming)
Begleitende NRO: Nuances (Porto Alegre)

Projektbeschreibung

Die Schulpartnerschaft zwischen den Schulen in Berlin und Porto Alegre begann 2017 mit einer engagierten Kooperation mit den lokalen Nichtregierungsorganisationen bapob und Nuances. Diese Zusammenarbeit mündete 2018 in zwei Anbahnungsreisen – eine im März nach Porto Alegre und eine im Juni nach Berlin – bei denen zahlreiche gemeinsame inhaltliche Zielsetzungen identifiziert wurden. Sowohl die Schulleitungen als auch die Lehrkräfte beider Schulen sind überzeugt, dass die Themen LSBTIQA*-Rechte und BiPOC-Identität von großer gesellschaftlicher und pädagogischer Bedeutung sind.

Die Anbahnungsreisen setzten bei den Schüler*innen viel in Bewegung. In Porto Alegre nahmen etwa 200 Schüler*innen an der Projekteröffnung in der Aula des Colégio de Aplicação teil, gefolgt von einem Workshop über die Situation Schwarzer Frauen und Lesben. In diesem Workshop teilten mehrere Schüler*innen persönliche Geschichten aus ihren Familien, etwa wie ihre Großmütter unter Bedingungen gearbeitet hatten, die zeitgenössischen Formen der Sklaverei ähneln. Diese Geschichten verdeutlichten die tiefgreifenden Auswirkungen solcher Erfahrungen auf ihr Leben, ihre Schullaufbahn und ihre Selbstwahrnehmung. Dieses Projekt und die Anbahnungsreisen trugen wesentlich zum Empowerment der teilnehmenden Jugendlichen bei.

Während der zweiwöchigen Begegnungen setzten sich die Schüler*innen aus Berlin und Porto Alegre intensiv mit Fragen zu Menschenrechten, den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) sowie zu rassistischer und LSBTIQ-phober Diskriminierung auseinander. Sie tauschten persönliche Erfahrungen aus, unterstützten sich gegenseitig und knüpften wertvolle Netzwerke. Der Austausch umfasste auch Gespräche, Workshops und Besuche von Akteur*innen der Schwarzen und queeren Communitys in Berlin, die den Schüler*innen tiefere Einblicke und Unterstützung boten.

Die erste Begegnung fand in Porto Alegre, Brasilien, statt, gefolgt von einer zweiten in Berlin, Deutschland. In Berlin lag der Fokus auf der inhaltlichen Auseinandersetzung mit den Verflechtungen von (Post-)Kolonialismus, dessen Kontinuitäten und Erinnerungskulturen. Diese Begegnungen haben nicht nur das Bewusstsein der Schüler*innen für globale Ungerechtigkeiten geschärft, sondern auch ihre Fähigkeit gestärkt, aktiv gegen Diskriminierung vorzugehen und solidarische Netzwerke zu bilden.