Ich mailte ihm, er antwortete begeistert, kam zufälligerweise in unsere Region zu einem Sprachkurs nach Osterode in einige Klassen und uns beiden war schon zu diesem frühen Zeitpunkt klar: aus Briefen müssen Begegnungen werden, die eines Tages vielleicht stabile Brücken zwischen unseren Schulen, unseren Städten und vielen Menschen entstehen lassen. Was von da an passierte, veränderte das Leben von Elhadj, mir und so vielen anderen auf eine nie erwartete Weise. Es ist, als hätten wir im Sinne Peter von Matts ein „zweites Augenpaar“ für globale Zusammenhänge erhalten. Migration, Gender, Umweltfragen, religiöse Feiertage, Bildungssysteme und vieles mehr - von nun an dachten wir alles für unsere Partnerinnen und Partner mit. Wer einmal im Saloum-Delta mit Fischerinnen und Fischer über den ausbleibenden Fischfang, die zurückgehenden Mangrovenwälder und den starken Wunsch, via Piroge ins (angeblich) verheißungsvolle Europa zu gelangen, gesprochen hat, der sieht die Welt mit anderen Augen.
In bis dato 19 Begegnungsreisen (teilweise von ENSA gefördert) haben sich Generationen von Junior-Botschafterinnen und Junior-Botschafter gebildet, die mittlerweile selbst Architektur studieren, im Referendariat stehen oder eigene Start-Ups gegründet haben. Noch heute, auch Jahre nach ihrer Teilnahme an Incoming und / oder Outgoing, sind sie der „Brücke“ zwischen Osterode und Kaolack verbunden. Die schulische Partnerschaft hat seit Mitte 2017 auch die Kommune neugierig gemacht und so gestaltete sich, ebenfalls gefördert von Engagement Global, eine kommunale Klimapartnerschaft zwischen Osterode und dem Conseil Départemental de Kaolack. Auch hier sind Junior-Botschafterinnen und Junior-Botschafter involviert, umgekehrt zeigt sich die Stadt stets begeistert ob der vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten (zum Beispiel im Rahmen des Denkmal-Kunst-Festivals).